Seit der Corona-Krise ist Modern Work ein gängiger Begriff und gehört bei vielen Unternehmen seitdem zum aktiven Wortschatz. In der Realität wurden viele Systeme ad-hoc freigeschaltet und im Nachhinein mit einem entsprechenden Regelwerk versehen. Das Verständnis für den Begriff ist dabei häufig weit gefächert und wird häufig synonym mit Modern Workplace verwendet. An dieser Stelle möchten wir mit klaren Definitionen und Best Practices das Verständnis schärfen und ein modernes Arbeitswesen ermöglichen.

Erklärung und Abgrenzung

Modern Work beschreibt die Art und Weise wie wir zusammenarbeiten und grenzt sich an der Stelle vom Modern Workplace ab, der beschreibt mit was wir arbeiten.

Der Modern Workplace ist damit naturgemäß viel leichter zu begreifen und zu verstehen. Es geht um Smartphones, Tablets, Kopfhörer, Webcams, Smartwatches und zukünftig vielleicht auch um AR/VR-Brillen. Mit was arbeiten wir heute und wie können wir die Leute immer besser miteinander vernetzen. Aber auch Schnittstellenthemen wie Microsofts Endpoint Manager, Multi-Faktor-Verschlüsselung, Keyless Access und ähnliche Technologie spielen in das Konzept des Modern Workplace mit rein. Kurz gesagt bildet es die Plattform für das moderne Arbeiten und soll sich möglichst natürlich und hindernisfrei in unseren Arbeitsalltag einfügen.

Modern Work beschreibt im Gegensatz dazu, mit welchem Mindset wir arbeiten. Arbeiten die Leute Remote, vor Ort oder Hybrid? Gibt es eine klassische Linien-Hierarchie oder eine Matrix-Organisation? Entstehen neue Ideen und Konzepte von unten nach oben, oder werden die Ziele zentralistisch vorgegeben? Wie ist der Umgang mit Fehlern und wie sieht es mit der Weiterbildung aus? All diese weichen Themen spielen in das moderne Arbeiten von heute und morgen hinein.

Ein Beispiel, alles Remote oder was?

Nachdem in der Corona-Pandemie vielen Mitarbeiter:innen festgestellt haben, dass ihre Prozesse und Alltagsabläufe durchaus auch Remote funktionieren, ist bei vielen Unternehmen das Ringen um die Präsenzarbeit entfacht worden. Mitarbeiter:innen möchten mehr Homeoffice-Zeit verbringen, während das Management durchaus von vor Ort Arbeit überzeugt ist. Natürlich sind die Grenzen hier fließend. Doch gibt es hierzu eine Empfehlung?

Schauen wir doch zunächst mal bei den Big Tech Firmen. Also denjenigen im Silicon Valley, denen wir das moderne Arbeiten in Toolform gegossen zu verdanken haben. So haben Meta, Alphabet und Co. in den letzten Monaten und Jahren ihre Zahlen betrachtet und ausgewertet. Das Ergebnis der Studien ist bemerkenswert. Nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren vom Homeoffice. Insbesondere jüngere Angestellte sollten möglichst viel Zeit im Büro verbringen, um dort mit erfahrenen Kolleg:innen ihre Arbeit zu koordinieren und von diesen zu lernen. Je höher der eigene Erfahrungsschatz dann ist, und je besser eine Mitarbeiter:in im eigenen Unternehmen etabliert ist, umso weniger wirkt sich die Präsenzzeit auf die eigene Arbeit aus. Etwas, dass durchaus nachvollziehbar klingt.

Daraus haben wir auch unsere Schlüsse gezogen und empfehlen als Richtwert 3 Tage die Woche zusammenhängende Präsenzzeit im Büro. Bei uns ist das üblicherweise Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Dabei ist dies keine starre Verpflichtung, sondern ein Richtwert. Wenn einer Kolleg:in an einem Tag etwas dazwischen kommt, sei es nun ein privater Termin oder eine berufliche Verpflichtung, können diese Tage auch ersatzlos ausfallen. Wichtig ist nur, dass die Kolleg:innen grundsätzlich davon ausgehen, an diesen 3 Tagen vor Ort zu sein.

Für uns hat das den Vorteil einer intensiveren Zusammenarbeit und sozialen Bindung. Da wir räumlich nah beieinander arbeiten und unser Team nach der Chemie auswählen ergibt sich hier eine großartige Atmosphäre. Natürlich spielen hier noch andere Dinge mit hinein, wie die Bereitschaft, Wissen zu teilen. Auch existiert bei uns eine Kultur, dass niemand Angst hat, wenn er etwas nicht weiß. So kann es sich auch ganz natürlich ergeben, dass die neusten Kolleg:innen dem Chef etwas beibringen, oder umgekehrt.

Und am Montag und Freitag wird dann üblicherweise der „Papierkram“ erledigt. Also alle Dinge, bei denen die Kolleg:innen etwas mehr Zeit und Ruhe brauchen, um ihre Gedanken zu Papier zu bringen. So ist dieser Artikel beispielsweise an einem Montag entstanden, nachdem das Konzept die Woche vorher gemeinsam besprochen wurde.

Fazit

Modern Work ist keine technische Errungenschaft und nichts, was man wie ein neues Tool einführen kann. Vielmehr geht es bei Modern Work um den Wandel der Unternehmensgesellschaft hin zu einem Miteinander und der Kommunikation auf Augenhöhe. Wobei hier jedes Unternehmen selbst ermitteln muss, wie weit man diesen Prozess bei sich mit der Firmenkultur vereinbaren kann. Auch ist es ein Prozess, der nicht endet und stets optimiert werden kann.

Auch in der IT-Branche wurde dies inzwischen erkannt und so entstehen etwa alle 2 Jahre neue Ansätze aus den gesammelten Erkenntnissen und optimieren und verfeinern das bisherige Wissen und das Erreichte. Natürlich fließen diese Kenntnisse dann auch wieder in die Technologie wie Microsoft 365 ein und sorgen hier für einen permanenten Wandel. Und auch die Hardware geht diese Entwicklung mit und zahlt darauf ein. Sind heute noch die Tablet-PCs und Smartphones das Herzstück des mobilen Arbeitens, wird bei Meta, Alphabet und Microsoft längst an der Revolution von Argumented Reality und Virtual Reality gearbeitet. Ob dies der nächste Schritt des Modern Work wird? Wer weiß. Aber es ist und bleibt wichtig bei dieser Stelle immer am Ball zu bleiben und Technik und Methodik als einheitliches Bild zu verstehen, welche sich gegenseitig ergänzen.